Zentralbanken verabschieden sich von Goldabkommen

Das Goldabkommen führender europäischer Notenbanken wird nicht verlängert. Die Unterzeichner würden keinen Sinn mehr in einem formellen Abkommen sehen, da sich der Markt entwickelt habe und reifer geworden sei, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) heute in Frankfurt mit. Das vierte Goldabkommen wird am 26. September auslaufen. Es war von der EZB, den nationalen Notenbanken im Euro-Raum, der schwedischen Reichsbank und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) unterzeichnet worden.

Das Abkommen sollte verhindern, dass einzelne Notenbanken in größerem Umfang Gold verkaufen und es dadurch auf dem Goldmarkt zu Verwerfungen kommt. Das erste Abkommen war im Jahr 1999 abgeschlossen worden. Seitdem sei der Goldpreis um das Fünffache gestiegen, schreibt die EZB.

Seit einem Jahrzehnt kein Gold verkauft

Zudem hätten die unterzeichnenden Notenbanken seit einer Dekade kein Gold mehr verkauft. Vielmehr seien Notenbanken und andere offizielle Institutionen zu Goldkäufern geworden. Derzeit plane keine der unterzeichnenden Notenbanken Verkäufe des Edelmetalls.

Allerdings hatte zuletzt die italienische Regierungspartei Lega mit dem Gedanken gespielt, auf die Goldreserven zuzgreifen, um teure Regierungsvorhaben zu finanzieren. Der Plan ist allerdings auch in der italienischen Regierung umstritten.