Polizisten bei Taliban-Angriffen in Afghanistan getötet

Islamistische Taliban-Kämpfer haben in Afghanistan bei Überfällen auf Kontrollposten mindestens zehn Polizisten getötet. Mindestens neun weitere seien bei den Angriffen in der zentralafghanischen Provinz Daikundi verwundet worden, teilten zwei Provinzratsmitglieder gestern mit.

Der Distrikt Kedschran, in dem die Angriffe stattfanden, steht zwar unter Kontrolle der afghanischen Regierung, doch die Taliban kämen aus der benachbarten südlichen Provinz Helmand und griffen gelegentlich an, sagten die Ratsmitglieder.

Die Aufständischen erklärten sich auch verantwortlich für einen Selbstmordanschlag mit vier Toten in der südöstlichen Provinz Gasni. 20 Menschen seien durch die Explosion einer Autobombe im Bezirk Ab Band verletzt worden, sagten Mitglieder des Provinzrates. Der Attentäter hatte es Angaben zufolge auf ein Regierungsgebäude abgesehen, das völlig zerstört worden sei.

Die Gewalt in Afghanistan dauert ungeachtet laufender Gespräche zur politischen Befriedung des langjährigen Konflikts an. Seit Juli des Vorjahres führen die USA direkte Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Taliban. Dabei geht es vor allem um Truppenabzüge sowie um die Forderung der USA nach Garantien, dass von Afghanistan aus keine Terroranschläge mehr geplant werden. Einen Waffenstillstand lehnen die Taliban weiter ab. Sie glauben, militärische Gewinne könnten ihre Verhandlungsposition stärken.