135 Migranten warten auf Anlegen in Italien

Das Schiff der italienischen Küstenwache „Gregoretti“, das 135 Menschen an Bord genommen hat, wartet vor dem Hafen der sizilianischen Stadt Catania auf Anweisungen zum Anlegen. Der italienische Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega-Partei verweigere dem Schiff die Einfahrt in einen heimischen Hafen, berichteten italienische Medien gestern.

Die Regierung in Rom habe die EU-Kommission „offiziell darum gebeten, die Verteilung der Migranten an Bord zu koordinieren“, hieß es aus Kreisen des Innenministeriums. Bevor sich nicht andere EU-Mitgliedsstaaten zur Aufnahme der Menschen bereit erklären, soll das Schiff nicht in Italien anlegen dürfen, hieß es.

EU-Kommission drängt Mitgliedsstaaten zu Lösung

Die Menschen waren mit zwei verschiedenen Schlauchbooten auf dem Mittelmeer unterwegs. Eines der Boote wurde am Donnerstag von tunesischen Fischern entdeckt. Die zu Hilfe gerufene italienische Küstenwache übernahm die rund 80 in Seenot geratenen Menschen.

Etwa 50 weitere Menschen waren am Mittwoch von einem italienischen Fischerboot entdeckt worden – im Zuständigkeitsbereich der maltesischen Küstenwache, rund 50 Kilometer vor der Mittelmeer-Insel. Die maltesische Küstenwache habe jedoch nicht geantwortet, sagte der Kapitän des italienischen Fischerboots, Carlo Giarratano, bei seiner Rückkehr nach Sizilien am Donnerstag in der Früh.

Schließlich traf die italienische Küstenwache ein und brachte die rund 50 Menschen auf das Rettungsschiff „Gregoretti“, auf dem sich bereits die von den tunesischen Fischern entdeckten Menschen befanden. Die EU-Kommission hatte am Freitag die Mitgliedsstaaten neuerlich zu einer Lösung zur Verteilung von aus Seenot geretteten Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen gedrängt.