Venezolanischer Künstler Carlos Cruz-Diez gestorben

Der venezolanische Künstler Carlos Cruz-Diez ist tot. Der Künstler starb am Samstag im Alter von 95 Jahren in Paris im Beisein seiner Familie, teilten seine Angehörigen in einem Statement mit.

Carlos Cruz-Diez
APA/AP/Mary Altaffer

Cruz-Diez war einer der wichtigsten Vertreter der Op-Art und der kinetischen Kunst. Farben und Formen standen im Zentrum seiner Kunst, die das Auge täuscht. Seine Installationen verändern sich, wenn man sich um sie herumbewegt. Oder sie wechseln, wenn man sie lange anschaut, im Nachbild die Farbe.

Ein Beispiel für letzteren Effekt ist noch bis Oktober im Wiener MUMOK im Rahmen der Ausstellung „Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520–1970“ zu sehen.

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Cruz-Diez wurde am 17. August 1923 in Venezuelas Hauptstadt Caracas geboren. Nach Abschluss seines Kunststudiums in den 1940ern arbeitete er unter anderem für eine US-Werbeagentur und als Illustrator für eine große venezolanische Zeitung. Im Jahr 1957 gründete er eine Schule für bildende Kunst. Zwei Jahre später zog er nach Paris, 2008 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft.

„Kunst soll nicht eingeschlossen werden“

Cruz-Diez stieg zu einem der bekanntesten Kunstschaffenden Südamerikas auf. In den 1970ern schuf er eines der meistfotografierten Kunstwerke des Kontinents – die Bodeninstallation „Coleur Additiv“ auf dem Flughafen Caracas.

„Kunst sollte nicht von der Gesellschaft isoliert werden, Kunst ist eine Form der Kommunikation. Sie sollte nicht in den eigenen vier Wänden eingeschlossen werden“, sagte Cruz-Diez einmal in einem Interview. Er habe deswegen stets versucht, in die Öffentlichkeit zu gehen und sie jedem zugänglich zu machen.