Ryanair-Gewinn deutlich eingebrochen

Preiskampf und Brexit machen Europas größtem Billigflieger Ryanair finanziell zu schaffen. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni brach der Gewinn deutlich ein, wie die Lauda-Muttergesellschaft heute in Dublin mitteilte.

Einerseits stiegen die Kosten für Sprit und Personal, andererseits musste Ryanair-Chef Michael O’Leary die Ticketpreise senken, um die Auslastung seiner Flieger sicherzustellen. Und darüber hinaus herrscht weiter Unsicherheit wegen der Flugverbote für den Boeing-Mittelstreckenjet 737 Max.

Fluglinien unterbieten sich gegenseitig

Die Ryanair-Führung beklagte den Preiskampf auf dem wichtigen deutschen Markt. Die AUA-Mutter Lufthansa verkaufe ihre überschüssigen Tickets unterhalb ihrer eigenen Kosten, kritisierte O’Leary. Seiner Ansicht nach haben die größte europäische Fluggesellschaft und ihre Tochter Eurowings seit der Übernahme großer Teile von Air Berlin überschüssige Kapazitäten.

Umgekehrt hat die Lufthansa Billiganbietern wie Easyjet und Ryanair vorgeworfen, für Marktanteile in Deutschland Verluste in Kauf zu nehmen. Wegen der Rabattschlacht rechnet die Lufthansa-Billigmarke Eurowings im laufenden Jahr erneut mit roten Zahlen.

Mehr Passagiere, höhere Kosten

Ryanair verdiente in den Monaten April bis Juni unter dem Strich nun 243 Millionen Euro und damit um 21 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zwar wuchs die Zahl der Fluggäste um elf Prozent auf 41,9 Millionen, und der Umsatz zog im gleichen Maß auf 2,3 Milliarden Euro an. Das gelang aber nur, weil Ryanair die Ticketpreise im Schnitt um sechs Prozent senkte.

Zusatzerlöse etwa für Sitzplätze nach Wunsch federten den Rückgang ab, Kosten für Treibstoff, Flughafengebühren und Personal schlugen allerdings deutlich teurer zu Buche als ein Jahr zuvor. An der Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr von 750 bis 950 Millionen Euro hält der Anbieter fest.