Bericht listet Fehlverhalten bei UNO-Organisation auf

Ein interner Untersuchungsbericht wirft ein schlechtes Licht auf die Führung des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). In dem vertraulichen Papier, das der Nachrichtenagentur AFP in Kopie vorliegt, ist von Missmanagement und Machtmissbrauch auf höchster Ebene bis hinauf zu UNRWA-Chef Pierre Krähenbühl die Rede.

Das Hilfswerk sicherte seine volle Kooperation bei den Untersuchungen zur Aufklärung der Vorwürfe zu. Eine Stellungnahme wollte das UNRWA wegen der laufenden Ermittlungen nicht abgeben.

Vorwürfe aus Washington

Die Vorwürfe treffen das UNRWA inmitten einer stark angespannten Finanzlage und erheblichen politischen Drucks. Die USA hatten im vergangenen Jahr ihre Zahlungen an das Hilfswerk zunächst ausgesetzt und später gekürzt. Die USA waren lange der größte Geldgeber des UNRWA.

Washington wirft dem Hilfswerk vor, wesentlich zur Verlängerung des Nahost-Konflikts beizutragen. Das UNRWA unterstützt palästinensische Flüchtlinge im Libanon, in Jordanien, Syrien und in den Palästinensergebieten.

Die Vorwürfe der internen Ermittler umfassen „sexuelles Fehlverhalten, Freunderlwirtschaft, Diskriminierung und anderen Machtmissbrauch zum eigenen Nutzen, zur Unterdrückung legitimer abweichender Meinungen und zur Erlangung anderweitiger persönlicher Ziele“.