Maori wehren sich gegen Bauprojekt in Neuseeland

Aus Protest gegen ein Bauprojekt haben in Neuseelands größter Stadt Auckland mehrere hundert Demonstrierende ein Gelände besetzt, das früher einmal Maori-Ureinwohnerinnen und -Ureinwohnern gehörte. Auf dem 32 Hektar großen Grundstück im Süden der Stadt stehen inzwischen etwa hundert Zelte.

Mehrere tausend Menschen gingen seit Beginn der Proteste vergangene Woche gegen das Projekt auf die Straße. Die 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt Auckland gehört weltweit zu den Metropolen, in denen die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren enorm gestiegen sind.

Auch Befürworter in Maori-Gemeinde

Das Grundstück war bereits 1863, zu Kolonialzeiten, einem Maori-Volk weggenommen worden. Über 150 Jahre lang war es in Besitz einer Siedlerfamilie. Der Immobilienkonzern Fletcher kaufte es 2016, um dort 480 Häuser zu bauen. Die Arbeiten sollen demnächst beginnen. In der Nähe befindet sich ein Gebiet, das von Maori als heiliges Land erachtet wird. Innerhalb der Maori-Gemeinde gibt es jedoch auch Befürworter des Projekts.

Maori: Ardern soll Land zurückkaufen

Die Bürgerbewegung Save Our Unique Landscape (SOUL, in etwa: Rettet unsere einzigartige Landschaft) forderte die Regierung der Premierministerin Jacinda Ardern auf, das Land zurückzukaufen. Ardern versicherte, dass nach einer Lösung gesucht werde, die alle Seiten zufriedenstelle. Solange es Gespräche gebe, werde der Bau nicht beginnen. SOUL-Sprecherin Qiane Matata-Sipu verlangte im Sender Radio New Zealand dafür eine schriftliche Garantie.

In dem Pazifikstaat sind von knapp fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner etwa 15 Prozent Angehörige der indigenen Bevölkerung. Die Maori leben dort seit dem 13. Jahrhundert.