Berlin lehnt Beitrag für US-Einsatz im Persischen Golf ab

Die deutsche Regierung lehnt die Beteiligung an einem US-geführten Marineeinsatz in der Straße von Hormus zum Schutz von Frachtschiffen ab. Auf eine entsprechende Anfrage der US-Regierung habe man zurückhaltend reagiert „und keinen Beitrag angeboten“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer heute in Berlin.

Priorität der deutschen Bundesregierung habe weiterhin die Diplomatie und eine Deeskalation. Die Beteiligung an einem US-Einsatz würde dieses Anliegen gefährden. Erwägenswert für die Regierung wäre allerdings eine Beteiligung an einem europäischen Einsatz in der strategisch wichtigen Handelsstraße, sagte Demmer. Hierzu sei Deutschland mit Frankreich und Großbritannien im Gespräch. Zugleich forderte Demmer die iranische Führung erneut auf, den festgesetzten britischen Tanker unverzüglich freizugeben.

Vertreter der amerikanischen und britischen Streitkräfte wollten heute in Bahrain mit „mehreren internationalen Partnern“ über den Einsatz militärischer Mittel zum Schutz von Tankern beraten. Anlass ist die Festsetzung eines britischen Tankers durch den Iran nach der Festsetzung eines iranischen Tankers im britischen Gibraltar.