Vier Häftlinge in Brasilien erstickt

Nach den tödlichen Kämpfen zwischen rivalisierenden Drogengangs in einer brasilianischen Haftanstalt sind vier Verdächtige während eines Gefangenentransports ums Leben gekommen. Ihre Leichen seien bei einem Zwischenstopp entdeckt worden, teilten die Sicherheitsbehörden gestern mit. Die Männer seien erstickt. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit den Bandenkämpfen in einem Gefängnis im Amazonas-Staat Para stieg damit auf 62 an.

Die vier erstickten Häftlinge zählten zu den 46 Verdächtigen, die nach den Bandenkämpfen in andere Gefängnisse verlegt werden sollten. Sie wurden zusammen mit 26 anderen Männern in Handschellen in einen Bus mit vier Zellen gebracht. Bei einem Zwischenstopp in der Stadt Maraba entdeckten Wachen dann die vier Leichen. „Die Ursache für diese bedauernswerte Tat werden ermittelt“, teilten die Behörden mit.

Bolsonaro: Auch draußen „findet Krieg statt“

Mitglieder einer Bande hatten vor Kurzem einen Gefängnistrakt in der Stadt Altamira gestürmt und in Brand gesetzt. In dem Trakt waren Angehörige einer rivalisierenden Gang untergebracht. Bei den mehrstündigen Auseinandersetzungen wurden mindestens 58 Insassen getötet. 16 der Opfer wurden während der Kämpfe enthauptet. Viele weitere starben vermutlich an Rauchvergiftung.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, er habe die „Szenen des Horrors“ in dem Gefängnistrakt verfolgt. „Außerhalb der Gefängnisse findet ebenfalls ein Krieg statt, in dem praktisch nur eine Seite bewaffnet ist“, schrieb Bolsonaro weiter. Der seit Jänner amtierende Präsident hatte während seines Wahlkampfs versprochen, die Waffengesetze zu lockern und die Kriminalitätsrate zu reduzieren.