Raketenangriff auf Kaserne im Jemen – mindestens 35 Tote

Bei einem Anschlag auf ein Militärlager im Jemen, den die schiitischen Huthi-Rebellen für sich beansprucht haben, sind mindestens 35 Soldaten und Sicherheitsleute getötet worden. 19 weitere seien verletzt worden, erfuhr die dpa heute aus Sicherheitskreisen. Der Anschlag ereignete sich in dem Camp in der jemenitischen Hafenstadt Aden, während dort eine Militärparade stattfand.

Parade mit Drohne und Rakete angegriffen

Ein Sprecher der Rebellen teilte mit, die Huthis hätten die Parade mit einer Drohne und einer ballistischen Rakete angegriffen. Parallel kam es zu einem zweiten Anschlag in Aden. Nahe einer Polizeistation explodierte Sicherheitskreisen zufolge eine Autobombe, die drei Menschen tötete und 20 weitere verletzte. Bisher bekannte sich niemand zu diesem Anschlag.

Unter den Opfern des ersten Anschlags sei auch Brigadier Munir al-Dschafi, Kommandeur des „Security Belt“. Diese paramilitärische Truppe wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ausgebildet, die zu den wichtigsten Verbündeten Saudi-Arabiens im Kampf gegen die Huthi-Rebellen im Jemen zählen. Die Huthis werden vom Iran unterstützt, dem Erzfeind Saudi-Arabiens in der Region. Auch einige von Dschafis Sicherheitsleuten seien getötet worden, hieß es.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UNO-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen Tausende Zivilisten. 3,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

Die im Süden gelegene Hafenstadt Aden ist seit Jänner 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung des Landes. Präsident Hadi war aus Sanaa geflohen, als die Hauptstadt von den Rebellen besetzt wurde.