Waldbrände in Sibirien: Militär startet Löscheinsatz

Im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Sibirien hat das russische Militär seine Löscheinsätze mit Flugzeugen begonnen. Die ersten beiden Transportmaschinen vom Typ Iljuschin Il-76 seien mit 42 Tonnen Wasser an Bord in Krasnojarsk gelandet, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau heute mit.

Insgesamt sollen je zehn Maschinen vom Typ Il-76 und MI-8-Hubschrauber eingesetzt werden. Auf Satellitenbildern war das dramatische Ausmaß der Brände zu sehen.

Waldbrände in Sibirien: Militär startet Löscheinsatz

Im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Sibirien hat das russische Militär seine Löscheinsätze mit Flugzeugen begonnen. (Videoquelle: APTN/Russian Emergency Services)

Hunderte Ortschaften im Rauch

Russischen Medien zufolge versinken bei den schlimmsten Bränden seit Jahren in der auch für das Weltklima wichtigen Taiga Hunderte Ortschaften im Rauch. In vielen Gebieten gilt der Ausnahmezustand. Besonders betroffen sind die Republiken Jakutien und Burjatien sowie etwa die Regionen Krasnojarsk und Irkutsk.

Drei Millionen Hektar Wald sind vernichtet – das entspricht der Größe Niederösterreichs und Oberösterreichs zusammen. Bewohnerinnen und Bewohner beklagen in Sozialen Netzwerken, dass sich die Behörden kaum um die Katastrophe kümmerten. Es gebe dort kaum noch Luft zum Atmen.

Trump bot Putin Hilfe an

In der Nacht auf heute hatte auch US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin Hilfe angeboten. Putin lehnte dankend ab. Die Lage in Sibirien und in den ebenfalls betroffenen noch weiter östlich gelegenen Gebieten ist zum einen wegen großer Trockenheit und Hitze so dramatisch. Zum anderen zünden Russen traditionell im Sommer zu Tausenden trotz Warnschildern wegen der Waldbrandgefahr Lagerfeuer an. Diese geraten außer Kontrolle.

Es gibt auch Ermittlungen wegen Brandstiftung. Konkret gab es den Verdacht, dass auch kriminelle Holzhändler ein Feuer gelegt haben könnten, um illegale Rodung und Holzverarbeitung zu vertuschen. Regierungschef Dmitri Medwedew ordnete dazu eine Untersuchung durch die Generalstaatsanwaltschaft und das nationale Ermittlungskomitee an.