Kickls Ex-Kabinettschef: „Einseitiger“ Kontakt mit Sellner

Der ehemalige Kabinettschef von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), Reinhard Teufel, war auch per SMS in Kontakt mit dem Sprecher der rechtsextremen Identitären, Martin Sellner. Teufel bestätigte per Aussendung ein Treffen im Jahr 2015, danach habe ihm Sellner einseitig Nachrichten geschickt. Zuvor hatte „Österreich“ darüber berichtet.

In seiner Zeit als Kabinettschef habe ihm Sellner lediglich seine neue Nummer geschickt, die er aber nie verwendet habe, so Teufel. In der Aussendung weist Teufel auch Medienberichte über eine mögliche Verstrickung in die Hausdurchsuchungen bei Sellner im März 2019 zurück. Seine Kontakte mit Sellner würden sich nicht auf den fraglichen Zeitraum beziehen und lägen zu großen Teilen Jahre zurück. Er habe Sellner nicht gewarnt, so Teufel.

Staatsanwaltschaft Wien ermittelt

Die „Krone“ hatte berichtet, Teufels Name tauche im Ermittlungsakt auf, der eine angebliche Vorwarnung Sellners kurz vor dem Zugriff beleuchten soll. Ermittler konnten das nicht bestätigen.

Grund für die Hausdurchsuchung bei Sellner war eine Spende des rechtsextremen Christchurch-Attentäters an die Rechtsextremen in Österreich. Nach der Razzia im vergangenen März war der Verdacht aufgetaucht, der Zugriff könnte verraten worden sein. Spekuliert wurde auch darüber, dass der Hinweis direkt aus dem Innenministerium gekommen sei. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt deswegen in der Sache. Zuständig für die Hausdurchsuchung war die Staatsanwaltschaft Graz.

„Niemals mit Sellner gesprochen“

„Ich habe niemals mit Herrn Sellner gesprochen, geschweige denn ihn getroffen. Jegliche gegenteilige Behauptungen werden von mir umgehend geklagt“, teilte indes der FPÖ-Abgeordnete Hans-Jörg Jenewein per Aussendung mit. Dieser reagierte damit auf Berichte, wonach auch sein Name auf den Telefonlisten Sellners zu finden sei.