Kiddy Citny und Tierry Noir restaurieren Berliner-Mauer-Graffiti

Die Street-Art-Künstler Kiddy Citny und Thierry Noir restaurieren 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer von ihnen gestaltete Teile des alten Grenzverlaufs zwischen Ost und West. Der in Stuttgart geborene Citny und der Franzose Noir begannen gestern ihre Werke auf zwei denkmalgeschützten Mauersegmenten auf dem Leipziger Platz im Herzen Berlins aufzuarbeiten.

Die beiden Graffiti-Künstler hatten schon 1984 in Kreuzberg den Westteil eines Mauerverlaufs mit ihren großformatigen Figuren und Herzgesichtern bemalt. „Wir haben immer spontan etwas gemacht, je nachdem wie das Wetter war“, erinnerte sich Noir, „es wäre lächerlich gewesen, mit einer Skizze eine tödliche Grenze zu bemalen.“

Laut Citny kamen immer wieder mal DDR-Grenzsoldaten vorbei – die Mauer stand auf ostdeutschem Gebiet –, um die Arbeiten zu behindern. „Dann sind wir halt ein paar Meter zurückgegangen“, schilderte Citny, „das war kein Kunstprojekt damals, sondern eher eine Herzensangelegenheit, die Tristesse und das Tödliche durch Farbe zu überwinden.“ Aus Anlass der Restaurierung präsentiert die Galerie Culture Pop Studio neue Arbeiten von Citny und Noir im Rahmen der Ausstellung „Dinosaurier der Street Art – 30 Jahre Mauerfall“.