Einsatzkräfte in El Paso
APA/AFP/Joel Angel Juarez
Texas

Erneut Tote bei Schießerei in den USA

Im US-Bundesstaat Texas sind am Samstag in einem Supermarkt Schüsse gefallen, 20 Menschen starben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot bei dem Einkaufszentrum im Einsatz, ein junger Texaner wurde festgenommen. Es war bereits der dritte Schusswaffenangriff innerhalb einer Woche in den USA.

Zu der Schießerei kam es am Samstag in der US-Grenzstadt El Paso. Die Polizei rief die Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf, das Einkaufszentrum Cielo Vista Mall zu meiden, nachdem mehrere Notrufe über Schüsse bei einem Supermarkt eingegangen waren. Später wurde klar, dass es mindestens 20 Todesopfer gibt.

26 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte El Pasos Polizeichef Greg Allen am Abend. Der mutmaßliche Todesschütze habe sich der Polizei ergeben. Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen 21-jährigen Weißen. Allen sagte, es gebe ein Manifest, das womöglich auf ein Hassverbrechen schließen lasse. Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob das Manifest tatsächlich von dem Verdächtigen stamme.

Rassistischer Hintergrund vermutet

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte bei einer Pressekonferenz an, die Strafverfolgung werde sich nicht nur auf den Vorwurf des Mordes, sondern auch auf den eines Hassverbrechens konzentrieren. Das deutet darauf hin, dass es sich möglicherweise um einen rassistischen Hintergrund handeln könnte.

Polizeisprecher Robert Gomez wollte sich zu diesen Berichten nicht äußern. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte er bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Sonntag. An Ort und Stelle arbeiteten die Spezialisten der Polizei fieberhaft daran, die Details der Tat zu dokumentieren. Die Beamten müssten „alles mühsam zusammenstückeln“, um für spätere Gerichtsverfahren genaue Unterlagen zu erstellen.

Tote nach Schüssen in texanischem Einkaufszentrum

Die Polizei der Stadt El Paso rief am Samstag dazu auf, sich von dem Einkaufszentrum fernzuhalten. Mehrere Menschen kamen bei der Schießerei ums Leben.

Der Angriff hatte am Vormittag in der Nähe eines Supermarkts der Kette Walmart begonnen. Eine Frau, die zum Einkaufen kam, sagte auf Fox News, bei der Parkplatzsuche habe sie etwas wie „sehr lautes Feuerwerk“ gehört. Als sie sich dann Richtung Ausfahrt gewandt habe, habe sie einen Mann in schwarzem T-Shirt und Hose mit Tarnmuster gesehen, der offenbar ein Gewehr getragen habe. „Er nahm die Menschen ins Visier und schoss direkt auf sie“, berichtete die Frau. „Ich habe drei oder vier zu Boden fallen sehen.“

Der Vorfall löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Auch Rettungskräfte und Beamte der Bundesbehörde für die Kontrolle von Waffen, Sprengstoff, Tabak und Alkohol (ATF) eilten zum Tatort. Die Polizei suchte das Gelände aber weiter ab, um sicherzugehen, dass sich dort kein Schütze mehr aufhielt. Die Behörden baten die Menschen, Blut zu spenden.

Angriff in einem Walmart bereits Tage zuvor

Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump sei über den Fall informiert worden und stehe im Austausch darüber mit Justizminister Bill Barr und dem texanischen Gouverneur Abbott. Dieser sprach von einem „hasserfüllten und sinnlosen Gewaltakt“. Trump äußerte ebenfalls Betroffenheit: „Schreckliche Schießereien in El Paso“, schrieb er auf Twitter. An die Betroffenen gerichtet fügte er hinzu: „Möge Gott mit Ihnen allen sein.“ Auch einige der demokratischen Präsidentschaftsbewerber drückten ihre Anteilnahme aus.

Einsatzkräfte in El Paso
APA/AFP/Joel Angel Juarez
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an

In den USA ereignen sich regelmäßig Schusswaffenangriffe. Am Dienstag waren bei einem solchen Vorfall in einem Walmart im Bundesstaat Mississippi zwei Menschen getötet und ein Polizist verletzt worden. Am Sonntag vergangener Woche hatte ein 19-Jähriger auf einem Gastrofestival im kalifornischen Gilroy das Feuer eröffnet und drei Menschen, darunter einen sechsjährigen Buben, getötet. Nach besonders schweren Gewalttaten wird in den Vereinigten Staaten immer wieder über eine Verschärfung des Waffenrechts diskutiert. Präsident Trump lehnt das ab.