Juli 2019 weltweit heißester Monat seit Messbeginn

Der vergangene Juli war nach EU-Angaben weltweit der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Angesichts des fortgesetzten Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen seien weitere Hitzerekorde in der Zukunft zu erwarten, teilte der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels heute mit.

Copernicus-Chef Jean-Noel Thibaut erklärte, der Juli sei üblicherweise weltweit der heißeste Monat des Jahres. Die Temperaturen im Juli 2019 seien aber noch knapp über jenen im bisher heißesten Monat Juli 2016 gelegen. Demnach betrug der Anstieg im Vergleich zum Juli 2016 0,04 Grad. 2016 galt bisher – auch wegen des damals besonders starken Klimaphänomens „El Nino“ – als wärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Hitzerekorde in Europa

In mehreren europäischen Ländern wurden im Juli Hitzerekorde gebrochen. In Deutschland wurde am 25. Juli die Marke von 42 Grad geknackt: Im niedersächsischen Lingen wurde mit 42,6 Grad ein landesweiter Rekord aufgestellt.

Auch in der Arktis waren die Temperaturen ungewöhnlich hoch. Im Vergleich zu den Vergleichsmonaten der Jahre 1981 bis 2010 lagen die Temperaturen in Alaska, Grönland, Sibirien, Zentralasien, dem Iran und weiten Teilen der Antarktis am meisten über dem Durchschnitt. Auch im Großteil Afrikas sowie Australiens wurden weit überdurchschnittliche Temperaturen gemessen.

Auch heißester Juni

Erst kürzlich hatte der Copernicus-Dienst verkündet, dass die Welt dieses Jahr den heißesten Juni seit Beginn der regelmäßigen Messungen im Jahr 1880 erlebt habe. Auch in diesem Monat ächzten weite Teile Europas unter einer Hitzewelle.

Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die globale Durchschnittstemperatur im Juli 2019 lag um 0,56 Grad über der Durchschnittstemperatur der Vergleichsmonate zwischen 1981 und 2000. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter stiegen die Temperaturen weltweit damit um fast 1,2 Grad an.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hatten sich die Unterzeichnerstaaten darauf verständigt, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Bisher reichen die Klimaschutzzusagen der mehr als 180 Staaten, die das Abkommen ratifiziert haben, aber bei Weitem nicht aus, um dieses Ziel einzuhalten.