Brasilien will Neuregelung für Amazonas-Fonds

Die brasilianische Regierung will den Amazonas-Fonds zum Schutz des Regenwalds reformieren. Der Lenkungsausschuss, in dem neben Vertretern der Regierung und der Bundesstaaten auch Repräsentanten der Zivilgesellschaft sitzen, solle in Zukunft nur noch eine beratende Funktion haben, sagte Umweltminister Ricardo Salles gestern im Parlament. Das operative Geschäft solle künftig von einem Exekutivausschuss geführt werden.

Der Amazonas-Fonds mit einem Volumen von knapp 800 Millionen Euro wird von Norwegen und zu einem kleinen Teil auch von Deutschland finanziert. Mit dem Geld sollen die Abholzung des Regenwaldes gestoppt, Aufforstungsprojekte finanziert und die indigene Bevölkerung unterstützt werden. Zuletzt hatten allerdings Pläne des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro für Ärger gesorgt, der die Mittel auch für die Entschädigung von Bauern verwenden will.

Umweltminister Salles verbat sich nun die Einmischung der Geldgeber in die Mittelverteilung. Es sei das Recht Brasiliens, über die Nutzung des Amazonas-Gebiets zu entscheiden. „Norwegen, der größte Geldgeber des Fonds, fördert Öl am Polarkreis, in einem sensiblen Gebiet. Gleichzeitig unterstützt es Nichtregierungsorganisationen, die die Ausbeutung der Bodenschätze im Amazonas-Gebiet komplett verbieten wollen. Was für ein Widerspruch“, sagte er.