Der Fall des 19-jährigen McLeod und des 18-jährigen Schmegelsky hatte Behörden und Öffentlichkeit wochenlang in Atem gehalten. Nach den beiden jungen Männern wurde seit Mitte Juli wegen des Doppelmordes an einem jungen australischen Touristen und seiner Freundin aus den USA sowie an einem 64-jährigen kanadischen Professor gefahndet. Seit dem 22. Juli wurden die beiden Flüchtigen nicht mehr gesehen. Laut den Ermittlern zog sich ihre Spur quer durch Kanada.
Am Mittwoch gab die Polizei bekannt, man habe „mehrere Gegenstände gefunden“. Worum es sich handelte, wurde nicht gesagt. Stunden später hieß es, man habe zwei Leichen entdeckt. Für eine Bestätigung der Identitäten seien zwar noch Autopsien erforderlich, doch gehe man davon aus, dass es sich um die beiden handle.
Die Polizei hatte mit Hunden, Drohnen, Hubschraubern und Militärflugzeugen nach den beiden aus dem Städtchen Port Alberni an der kanadischen Westküste gesucht. Zuletzt hatte sich die Suche auf Gillam konzentriert, eine kleine Gemeinde in Nordmanitoba. In der dünn besiedelten Wald- und Sumpfregion um Gillam leben nur rund 500 Menschen.
Zuerst als Opfer geführt
Mitte Juli waren im Norden von British Columbia am Rande einer Landstraße die Leichen der 24-jährigen US-Touristin Chynna Deese und ihres 23-jährigen australischen Freundes Lucas Fowler gefunden worden. Das junge Paar wurde erschossen. Die beiden waren als Backpacker durch Kanada gereist. Das getötete Pärchen war am 15. Juli rund 20 Kilometer südlich des bei Touristen beliebten Parks Liard Hot Springs im Norden der Provinz entdeckt worden. Zeugen hatten berichtet, dass das Paar zuvor eine Panne gehabt hatte.
Später wurde die Leiche des Professors rund 470 Kilometer vom ersten Tatort entfernt entdeckt. Die Polizei hatte die beiden jungen Männer zuerst als vermisst geführt und damit angenommen, sie wären ebenfalls mögliche Opfer. Die Suche nach den beiden jungen Männern begann, nachdem ihr ausgebranntes Auto in der Nähe von Dease Lake im Bundesstaat British Columbia gefunden wurde. Die Polizei vermutete daraufhin, dass sich die beiden jungen Männer in dem unwirtlichen Gebiet nahe Gillam versteckt halten. Die beiden Teenager seien zur Arbeitssuche in den Yukon gekommen, hieß es. Angaben zu einem Motiv für die Morde hatte die Polizei nicht gemacht.