Polens Parlamentspräsident tritt in Flugaffäre zurück

Der polnische Parlamentspräsident Marek Kuchcinski hat in der Affäre um private Flüge auf Staatskosten seinen Rücktritt erklärt. „Morgen werde ich meine Funktion niederlegen“, sagte der Politiker der rechtskonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) heute. Er bekräftigte aber, dass er keine Gesetze verletzt habe.

Flüge in die Heimat

Kuchcinski soll Medienberichten zufolge Hunderte Male Regierungsflugzeuge sowie Helikopter und Flugzeuge des Militärs genutzt haben. Die Opposition betonte, dass viele der Flüge am Wochenende zwischen der polnischen Hauptstadt Warschau und Kuchcinskis Heimatregion Rzeszow stattgefunden hätten. In 23 Fällen war er in Begleitung von Familienmitgliedern.

Nach Auffliegen der Affäre lehnte Kuchcinski zunächst einen Rücktritt ab, entschuldigte sich aber und kündigte an, umgerechnet rund 3.500 Euro an karitative Einrichtungen spenden zu wollen.

Die Affäre kommt für die regierende PiS zur Unzeit – im Herbst findet eine Parlamentswahl statt. Zudem stellt sich die Partei als Antikorruptionskraft dar und hatte mit entsprechenden Ansagen auch die Wahl vor vier Jahren gewonnen.