So ist das Motiv für die Bluttaten derzeit vollkommen unklar. „Es wird extrem schwierig, das Tatmotiv mit Sicherheit festzustellen“, sagte der Polizist Kevin Hacket zu „Global News“. „Wir werden nicht die Möglichkeit haben, die beiden Verdächtigen zu verhören.“ Die Ermittler erhofften sich, Hinweise in der Umgebung des Leichenfundortes zu finden.
Schmegelskys Vater hatte in einem Interview gesagt, sein Sohn habe sich nie von der Scheidung der Eltern erholt. Er sei auf einer „Suizid-Mission“. Die drei Morde werden weiter untersucht, so Hacket in kanadischen Medien. Auch hier bemüht man sich um Aufklärung – auch für die Hinterbliebenen. Unklar ist auch, ob es zwischen den Morden eine Verbindung gibt oder es sich um Zufälle handelt. Die beiden Tatorte liegen 470 Kilometer auseinander.
Beweise werden weiter ausgewertet
„Wir müssen unsere bisherigen Ermittlungserkenntnisse noch absichern, ob mit Aussagen von Zeugen, der Nachprüfung des zeitlichen Ablaufs und physischen sowie digitalen Beweisen, um unsere Falltheorie zu bestätigen und alle anderen Möglichkeiten oder auch Verdächtige ausschließen zu können“, so Hacket weiter. Erst dann werde man den Fall schließen.
Flucht über 3.000 Kilometer
Bei ihrer Flucht aus British-Columbia nach Manitoba legten die beiden 19- und 18-Jährigen mehr als 3.000 Kilometer zurück. „Das entspricht einer Reise von London nach Moskau“, so Hackett am Mittwoch weiter.
Mitte Juli waren im Norden von British Columbia am Rande einer Landstraße die Leichen der 24-jährigen US-Touristin Chynna Deese und ihres 23-jährigen australischen Freundes Lucas Fowler gefunden worden. Das junge Paar wurde erschossen. Die beiden waren als Backpacker durch Kanada gereist. Das getötete Pärchen war am 15. Juli rund 20 Kilometer südlich des bei Touristen beliebten Parks Liard Hot Springs im Norden der Provinz entdeckt worden. Zeugen hatten berichtet, dass das Paar zuvor eine Panne gehabt hatte.
Später wurde die Leiche des Professors rund 470 Kilometer vom ersten Tatort entfernt entdeckt. Die Polizei hatte die beiden Männer zuerst als vermisst geführt und damit angenommen, sie wären ebenfalls mögliche Opfer. Sie seien zur Arbeitssuche in den Yukon gekommen, hieß es.
„Schlimmste Liebesgeschichte von allen“
Der Tod des 23-jährigen Fowler löste in seiner Heimat Australien große Betroffenheit aus – zumal sein Vater selbst ranghoher Polizist im Bundesstaat New South Wales ist. Stephen Fowler reiste nach dem Tod seines Sohnes nach Kanada und wandte sich dort an die Öffentlichkeit. „Ich bin ein erfahrener Polizist“, sagte er. „Aber heute bin ich als Vater eines Mordopfers hier.“
Sein Sohn sei zuletzt um die Welt gereist und habe „die schönste Zeit seines Lebens“ erlebt, sagte Fowler. „Während dieser Reise hat er Chynna kennengelernt, und sie sind ein unzertrennliches Paar geworden. Es ist eine Liebesgeschichte, die ein tragisches Ende gefunden hat. Es ist die schlimmste Liebesgeschichte von allen“, so der Vater weiter.