Athen beschneidet Universitätsasyl: Randale befürchtet

Die neue konservative Regierung in Athen hat das weltweit einzigartige griechische Universitätsasyl einschränkt. Das Parlament stimmte gestern mehrheitlich zu, dass die Polizei künftig bei Unruhen und Kriminalfällen auf dem Campus eingreifen kann. Das teilte das Parlamentspräsidium mit.

Ein Einschreiten war bisher erst nach einem komplizierten Verfahren möglich, bei dem sowohl Rektorat als auch Studentenvertreter zustimmen mussten. Anarchisten und Autonome kündigten bereits Gegenwehr an.

Das Universitätsasyl hat seine Wurzeln im Altertum, es garantierte ursprünglich freie Rede und Lehre. Seit dem vergangenen Jahrhundert gilt es vor allem für jene Menschen, die aus politischen Gründen Schutz vor der Polizei suchen. Mittlerweile nutzen jedoch Drogendealer und illegale Kleinhändler die Hochschulen ebenso als Rückzugsort wie linke Randalierer, während die Polizei machtlos zuschauen muss. Zudem kommt es vor allem in Athen rund um den Campus fast jedes Wochenende zu Tumulten.