BIP-Wachstum im zweiten Quartal erneut leicht verlangsamt

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Österreich hat sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 0,3 Prozent abgeschwächt, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) heute mit. Das passt zur weltweit derzeit mäßigen Konjunkturentwicklung. Im Vorquartal stieg das BIP noch um 0,4 Prozent, im letzten Quartal 2018 um 0,5 Prozent. Die Konjunktur verlangsamt sich damit seit Anfang 2018 kontinuierlich.

Die positive Entwicklung der Realwirtschaft ist laut der aktuellsten WIFO-Schnellschätzung vor allem der Binnennachfrage zu verdanken, vor allem Konsumausgaben. Sie zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor in Form eines Anstieges der Beschäftigung und eines Rückgangs der Arbeitslosigkeit. Das anhaltende Wirtschaftswachstum begünstigt weiterhin den Beschäftigungsaufbau und den Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Grafik zum Wirtschaftswachstum
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: WIFO

Im Juli war die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten nach vorläufigen Schätzungen um 59.000 höher als im Vorjahr (plus 1,6 Prozent), saisonbereinigt stagnierte sie im Vormonatsvergleich hingegen. Die Zahl der offenen Stellen nimmt saisonbereinigt nicht mehr nennenswert zu.

Optimistischer Ausblick

In der Außenwirtschaft ließ die Dynamik zuletzt nach. Auch verlor die Industriekonjunktur an Schwung. Die Vorlaufindikatoren haben sich nach einer längeren Phase der Eintrübung zuletzt stabilisiert. Insgesamt geben sie weiterhin einen optimistischen Ausblick – dieser fällt aber nach Sektoren sehr unterschiedlich aus. Die Industrie ist überwiegend pessimistisch, die Bau- und Dienstleistungsunternehmen sind weiterhin zuversichtlich.

Die Inflationsrate lag im Juni 2019 laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex (VPI) mit 1,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkt unter dem Vergleichswert des Vormonats. Laut nationaler Definition betrug die Inflationsrate ebenfalls 1,6 Prozent. Damit war der Preisauftrieb in Österreich höher als im Durchschnitt des Euro-Raums (1,3 Prozent) und entsprach jenem der EU-28. Die Inflation wird von Preissteigerungen in den Bereichen Wohnung, Wasser, Energie sowie Restaurants und Hotels befeuert.