Taifun „Lekima“ in China: Zahl der Toten auf 32 gestiegen

Die Zahl der Todesopfer durch Taifun „Lekima“ in China ist auf 32 gestiegen. Außerdem würden noch 16 Menschen vermisst, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua heute.

Die meisten Toten gab es laut Angaben im Kreis Yongjia (Provinz Zhejiang). Dort war es im Dorf Yantan wegen der starken Regenfälle zu einem Erdrutsch gekommen, der einen Fluss anstaute, wodurch ein künstlicher See entstand. Dessen Wassermassen brachen sich schließlich durch und rissen Menschen hinfort.

Wellen treffen auf die Küste von Taizhou
APA/AFP

Mit heftigem Regen, hohen Wellen und Sturmböen hatte „Lekima“ gestern das chinesische Festland erreicht. Der Wirbelsturm, für den die Behörden zunächst die höchste Warnstufe ausgegeben hatten, wütete in der Früh in der ostchinesischen Stadt Wenling und zog dann weiter Richtung Norden. Das staatliche Wetteramt senkte im weiteren Verlauf die Warnstufe für den Taifun von Rot auf Orange, nachdem der Sturm etwas an Kraft verloren hatte.

Eine Million Menschen in Sicherheit gebracht

Mehr als eine Million Menschen wurde in Sicherheit gebracht. Staatsmedien zeigten Bilder von überfluteten Straßen sowie von umgestürzten Strommasten und Bäumen. „Lekima“ sorgte auch in den Millionenstädten Hangzhou und Schanghai für schwere Regenfälle. Betroffen waren zudem die Provinzen Anhui, Fujian und Jiangsu.

Sturmböen fegen über die Küste Chinas

Der Taifun „Lekima“ sorgt für schwere Regenfälle an Chinas Küste. (Videoquelle: APTN/CCTV)

In Schanghai wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Museen und Parks geschlossen. Erstmals musste auch das 2016 eröffnete Disneyland in Schanghai wegen schlechten Wetters geschlossen bleiben. Auch die Magnetschwebebahn, die eigentlich zum Schanghaier Flughafen Pudong fährt, stellte den Betrieb ein. Viele Schnellzugverbindungen im Osten Chinas wurden eingestellt. Hunderte Flüge fielen aus.

Hunderte Flüge in Taiwan gestrichen

Zuvor hatte der Taifun in Japan und Taiwan gewütet. Er brachte viel Regen nach Nordtaiwan, in der Folge waren nach Behördenangaben mehr als 3.000 Haushalte ohne Strom. Mehr als 500 Flüge wurden gestrichen. Ein 64-jähriger Mann kam beim Baumfällen ums Leben. Mehr als 2.500 Menschen in hochwassergefährdeten Gebieten wurden in Sicherheit gebracht.

In Japan waren mehr als 60 Flüge und etwa 150 Fährverbindungen in der Region der Ryukyu-Inseln gestrichen worden. Mindestens vier Menschen in der Präfektur Okinawa wurden verletzt, wie lokale Medien berichteten.

„Lekima“ ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr. Die kräftigen Wirbelstürme treten immer wieder in den Sommermonaten auf und beeinträchtigen zahlreiche Staaten in Südostasien.