US-Kongress will Antworten im Suizidfall Epstein

Nach dem Tod des wegen sexuellen Missbrauchs angeklagten US-Unternehmers Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle in New York haben auch Abgeordnete im US-Kongress drängende Fragen. Die führenden Mitglieder des Justizausschusses im Repräsentantenhaus schrieben gestern (Ortszeit) an die für Bundesgefängnisse zuständige Behörde und verlangten Aufklärung.

23 Fragen und schwere Vorwürfe

Aufgelistet sind in dem Schreiben 23 Fragen – unter anderem zum allgemeinen Umgang mit psychisch instabilen Insassen in der betroffenen Haftanstalt, aber auch zu den genauen Abläufen in Epsteins Fall kurz vor dessen Tod. Der Ausschussvorsitzende, der Demokrat Jerry Nadler, und der führende Republikaner in dem Gremium, Doug Collins, beklagten in dem Brief, der Fall offenbare schwere Versäumnisse beim Umgang mit Häftlingen. Sie verlangten bis zum 21. August Antworten auf ihre Fragen.

Epstein war am Wochenende von Mitarbeitern der Haftanstalt tot aufgefunden worden. US-Justizminister William Barr beklagte „schwere Unregelmäßigkeiten“ und kündigte eine gründliche Untersuchung des Falles an. Dem 66-jährigen Geschäftsmann war von der Staatsanwaltschaft in New York vorgeworfen worden, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben.