Krankenkassen erwarten heuer 80 Mio. Euro Defizit

Die Krankenkassen erwarten laut Hauptverband für heuer ein Defizit von 80 Mio. Euro. Entgegen den bisherigen Entwicklungen hat sich die Zahl gegenüber der letzten Prognose im Mai damit nur um drei Mio. verbessert. Hauptverband-Chef Alexander Biach hätte denn auch auf positivere Zahlen gehofft, er führt das vor allem darauf zurück, dass die Spitalskosten trotz Investitionen in den niedergelassenen Bereich steigen.

Kosten für Fusionen nur teilweise berücksichtigt

Zu befürchten ist, dass es bei den 80 Millionen Defizit nicht bleiben wird, weil die Fusionskosten für die Sozialversicherungsanstalten nur teilweise mitberücksichtigt sind. Eingerechnet sind jene der gewerblichen Wirtschaft (SVA) und der Bauern (SVB), die zur Selbstständigen-Versicherung SVS zusammengeführt werden. Für die SVA fallen sieben und für die SVB drei Mio. Euro an. Noch nicht enthalten sind die Fusionskosten der neun Gebietskrankenkassen, die zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zusammengeschlossen werden, weil die Überleitungsgremien erst das Budget beschließen müssen.

Wie die Fusionskosten das Budget für die kommenden Jahre beeinflussen werden, ist noch unklar. Dem Vernehmen nach könnte das Defizit 2020 und 2021 deutlich steigen, eine Bestätigung dafür gibt es seitens des Hauptverbandes aber nicht. Biach wollte sich auf derartige „Zahlenspielereien“ nicht einlassen.