US-Gericht will Beschlagnahmung von Tanker vor Gibraltar

Im Konflikt um den mit iranischem Öl beladenen Supertanker „Grace 1“ hat ein Bundesgericht in Washington die Beschlagnahmung des vor Gibraltar liegenden Schiffes verfügt. Das US-Justizministerium begründete das gestern in einer Mitteilung mit mutmaßlichen Verstößen gegen US-Sanktionen, gegen Geldwäschegesetze und gegen Terrorismusstatuten.

Das Gericht in Washington verfügte zugleich die Beschlagnahmung des Öls an Bord der „Grace 1“ und von knapp einer Million Dollar Bankvermögen einer Briefkastenfirma, die Verbindungen zu dem Schiff haben soll. Die Staatsanwaltschaft führte aus, das Schiff sei Teil eines Plans der iranischen Revolutionsgarden zur Unterstützung illegaler Lieferungen des Iran an Syrien.

Unklar ist, welche Auswirkungen das auf die „Grace 1“ hat. Das oberste Gericht des britischen Überseegebiets Gibraltar an der Südküste Spaniens hatte am Donnerstag bestätigt, den Supertanker freizugeben.

Nach Angaben des Onlinedienstes Marine Traffic ankerte die „Grace 1“ in der Nacht weiterhin vor der Küste Gibraltars. Die Behörden in Gibraltar und die britische Royal Navy hatten den unter der Flagge Panamas fahrenden Tanker Anfang Juli vor Gibraltar wegen des Verdachts auf illegale Öllieferungen an Syrien festgesetzt. Das britische Außenministerium betonte, der Iran müsse sich nun an seine Zusicherung halten, die Ladung nicht nach Syrien zu bringen – das wäre ein Verstoß gegen EU-Sanktionen.