Rettungsschiff „Open Arms“: Kapitän warnt vor Eskalation

Die Situation an Bord des spanischen Rettungsschiffs „Open Arms“ wird Augenzeugen zufolge kritischer. „Jede Sekunde, die vergeht, rückt die Explosion dieser Bombe näher. Entweder jemand schneidet jetzt das rote Kabel durch und deaktiviert sie, oder die ‚Open Arms‘ wird explodieren“, warnte Kapitän Marc Reig mit Blick auf eine drohende Eskalation der Lage an Bord.

Derzeit sind noch 134 Menschen auf dem vor der italienischen Insel Lampedusa liegenden Schiff, zum Teil harren sie seit mehr als zwei Wochen auf engstem Raum aus. Die „Open Arms“ befindet sich seit Donnerstag in unmittelbarer Nähe von Lampedusa, darf aber nicht anlegen. Inzwischen bekamen zumindest die 28 Minderjährigen an Bord, die Erlaubnis, an Land zu gehen.

Salvini will „nicht nachgeben“

Italiens Innenminister Matteo Salvini twitterte, er werde nicht nachgeben. „In den vergangenen 16 Tagen hättet ihr in aller Ruhe nach Spanien fahren können“, schrieb er mit Blick auf die spanische Herkunft der NGO Proactiva Opern Arms. Sechs EU-Länder, darunter Deutschland und Spanien, hatten sich zuletzt bereiterklärt, Geflüchtete zu übernehmen. Dennoch darf die „Open Arms“ bisher nicht in den Hafen einfahren.

Südlich von Sizilien wartete auch das Rettungsschiff „Ocean Viking“ mit 356 Menschen an Bord auf die Erlaubnis, in einen sicheren Hafen fahren zu können. Die Organisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen hatten diese Menschen in mehreren Einsätzen in Sicherheit gebracht.