Mahnwachen in Moskau für politische Gefangene

Mit Mahnwachen haben Oppositionelle in Moskau für die Freilassung politischer Gefangener und für freie Wahlen demonstriert. Unter scharfer Beobachtung der Polizei stellten sich einzelne Menschen heute an Denkmälern in der Innenstadt für ihren stillen Protest auf, um gegen Justizwillkür in Russland zu demonstrieren.

Proteste in Moskau

Die russische Opposition will trotz eines erneuten Demonstrationsverbots in Moskau wieder für freie Wahlen demonstrieren.

Die Moskauer Behörden hatten einen Protestmarsch und eine Massenkundgebung der Opposition in der Innenstadt nicht zugelassen. Die Organisatoren unter anderem um den inhaftierten Oppositionsführer Alexej Nawalny hatten deshalb diese Mahnwachen angesetzt. Die Polizei griff zunächst nicht ein.

Seit Wochen Proteste

Die russische Hauptstadt erlebt seit Wochen Proteste gegen den Ausschluss Dutzender Oppositionskandidaten bei der Stadtratswahl am 8. September. Vor einer Woche kamen in Moskau bis zu 60.000 Menschen zusammen, um für die Zulassung der Kandidaten und gegen Polizeigewalt zu demonstrieren. Den Platz nutzten nun die im Grunde systemtreuen Kommunisten und andere linke Kräfte, um für ehrliche Wahlen zu demonstrieren. Die Polizei sprach von etwa 4.000 Teilnehmern.

Bei nicht genehmigten Protesten waren in den vergangenen Wochen Tausende Menschen vorübergehend festgenommen worden. Menschenrechtler sprachen von unverhältnismäßiger Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten. Sie forderten auch, die Anschuldigungen wegen Anstiftung zu Massenunruhen fallen zu lassen.