Japan bedauert Ende des Militärpakts mit Südkorea

Japan hat mit Enttäuschung auf die Beendigung des Militärpakts mit Südkorea durch das Nachbarland reagiert. Südkorea beschädige mit dem Schritt das vertrauensvolle Verhältnis beider Länder, sagte der rechtskonservative japanische Ministerpräsident Shinzo Abe heute.

Die Regierung in Seoul hatte am Vortag überraschend angekündigt, den drei Jahre alten Militärpakt mit Japan nicht mehr zu verlängern. Auf dessen Grundlage tauschten die beiden Verbündeten der USA vor allem Informationen über Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm aus. Die gemeinsame Kooperation mit der Schutzmacht USA solle jedoch aufrechterhalten werden, sagte Abe. Er forderte Südkorea auf, seine „Versprechen einzuhalten“.

US-Verteidigungsministerium besorgt

Das US-Verteidigungsministerium betrachtet das Ende des Militärabkommens zwischen den beiden wichtigen Verbündeten mit großer Sorge. Es sei enttäuschend, dass Südkoreas Regierung dieses bedeutsame Abkommen nicht verlängert habe, erklärte ein Pentagon-Sprecher. Die Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit und Verteidigung müsse trotz Spannungen in anderen Politikbereichen Bestand haben.

Südkoreas Schritt erfolgt angesichts eines zunehmend eskalierenden Handelskonflikts mit Japan. Japan hatte beschlossen, Südkorea von einer Liste bevorzugter Handelspartner zu nehmen. Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945).

Es gebe kein gegenseitiges Vertrauen mehr, hieß es aus dem Präsidialamt in Seoul zur Entscheidung, das Militärabkommen mit Japan nicht zu verlängern. Der japanische Verteidigungsminister Takeshi Iwaya reagierte „enttäuscht“ darauf. Japan werde Südkorea aufrufen, das noch einmal zu überdenken.