Amazonas-Brände: Bolsonaro erwägt Militäreinsatz

Angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonas-Gebiet erwägt der ultrarechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Entsendung der Streitkräfte. Soldaten könnten bei der Brandbekämpfung helfen, sagte der Staatschef heute dem Nachrichtenportal G1. Bolsonaro unterzeichnete zudem eine Anordnung, die alle Minister dazu auffordert, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um Brände im Amazonas-Gebiet zu überwachen und zu bekämpfen. Ziel sei die „Erhaltung und Verteidigung des Regenwaldes im Amazonasgebiet, unseres nationalen Erbes“, hieß es in der Anordnung.

In Brasilien wüten derzeit die schwersten Waldbrände seit Jahren. Die Umweltkatastrophe sorgt zusätzlich für diplomatische Spannungen. Da Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Feuer beim G-7-Gipfel in Biarritz als internationale Angelegenheit auf die Agenda setzen will, warf Bolsonaro dem Franzosen „kolonialistische Mentalität“ vor.

Nach Irland droht auch Frankreich mit einer Blockade des EU-Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten, wenn Brasilien den Regenwald am Amazonas nicht besser schützt.