Versöhnliche Töne bei Treffen Merkel – Trump

US-Präsident Donald Trump und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel haben im transatlantischen Handelsstreit versöhnliche Töne angeschlagen. Er hoffe, keine Zölle auf deutsche Autos erwägen zu müssen, sagte Trump am Rande des G-7-Gipfels der führenden Industriestaaten in Biarritz.

Zudem hoffe er, dass er einen „guten und fairen Deal“ mit der Europäischen Union abschließen könne, auch wenn die EU in dieser Beziehung ähnlich „hart“ wie China sei.

Merkel: Einigung so schnell wie möglich

Er habe das Thema Handel auch mit Merkel erörtert, so Trump. Merkel betonte, Europa wolle so schnell wie möglich eine Handelseinigung mit den USA und sei an tiefergehenden Gesprächen interessiert.

Das US-Handelsministerium hatte im Februar einen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Autoimporte an Trump übergeben. Dieser will spätestens im Herbst über Strafzölle auf europäische Importwagen entscheiden. Von den angedrohten Maßnahmen wären vor allem deutsche Anbieter wie Volkswagen, BMW und Daimler betroffen.

Trump kündigt Deutschland-Besuch an

Zudem kündigte Trump einen baldigen Besuch in Deutschland an. „Wir werden sehr bald dort sein“, sagte der US-Präsident. „Ich habe Deutschland ja im Blut“, so Trump, dessen Vorfahren aus der Pfalz in die USA emigriert waren. Merkel wies bei dem Treffen darauf hin, dass sie „den Präsidenten schon vielfach eingeladen“ habe.

Einen Termin für einen Besuch nannte Trump nicht. Seit seinem Amtsantritt im Jänner 2017 war der Präsident erst einmal in Deutschland – beim G-20-Gipfel vor zwei Jahren in Hamburg. Einen bilateralen Besuch hat es bisher aber noch nicht gegeben. Das war auch als Ausdruck der angespannten Beziehungen gewertet worden.

Komplimente für Merkel

Bei dem Treffen überhäufte Trump die deutsche Kanzlerin mit Lob. „Sie ist eine brillante Frau“, sagte Trump. Sie verstehe alles genau und wisse vieles bereits, bevor die meisten anderen es wüssten, rühmte Trump weiter.

Auf die Frage, ob Trump besorgt sei, dass mit Merkel möglicherweise bald die einzige Frau der G-7-Chefs abtritt, antwortete Merkel direkt. „Ich bin noch hier“, sagte die Kanzlerin auf Englisch. Trump stärkte ihr den Rücken: „Sie könnte Sie überraschen“, sagte er vor der Presse. Er wäre vorsichtig mit solchen Spekulationen.