Libanon: Israels Drohneneinsatz wie „Kriegserklärung“

Der libanesische Präsident Michel Aoun hat den angeblichen Einsatz israelischer Drohnen in der Hauptstadt Beirut scharf verurteilt. Der Vorfall sei eine „israelische Aggression“ und komme einer „Kriegserklärung“ gleich, teilte Aoun gestern in einer Erklärung mit. Diese erlaube es dem Libanon, von dem Recht auf Verteidigung seiner Souveränität Gebrauch zu machen. Der Präsident sagte, Israels Angriffe würden die Lage zuspitzen.

Israel bombardiert drei Staaten

Israel hat in den vergangen Tagen Ziele im Libanon, in Syrien und im Irak bombardiert. Die Israelis bekommen diesen sich zuspitzenden Konflikt auch im Alltag zu spüren.

Tags zuvor war im Süden Beiruts nahe dem Medienbüro der radikalen Schiitenmiliz Hisbollah eine israelische Drohne abgestürzt, wie ein Sprecher der Gruppe erklärte. Eine zweite Drohne sei in der Luft explodiert. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah drohte Israel danach mit Gegenwehr. In der Folge griff eine israelische Drohne nach libanesischen Angaben im Osten des Landes die Basis einer irantreuen Gruppe an.

Die Hisbollah wird vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt und betrachtet wie Teheran Israel als seinen Erzfeind. Sie besitzt im Libanon großen politischen und militärischen Einfluss. Präsident Aoun ist ein enger politischer Verbündeter der Hisbollah.