Brasilien: Brände laut Militär nicht außer Kontrolle

Die verheerenden Waldbrände in Brasilien sind nach Einschätzung des Militärs noch nicht außer Kontrolle geraten. „Ist es schwer? Ja, aber es ist nicht außer Kontrolle geraten“, sagte Verteidigungsminister Fernando Azevedo gestern Abend (Ortszeit) nach einem Treffen mit Präsident Jair Bolsonaro und Kabinettskollegen. Die Regierung habe schnell reagiert und die Brände in der betroffenen Region gingen bereits zurück.

Heute wollte sich Bolsonaro mit den Gouverneuren der neun Bundesstaaten des Amazonas-Gebiets treffen und über das weitere Vorgehen beraten.

In Brasilien wüten derzeit die schwersten Waldbrände seit Jahren. Viele Feuer wurden offenbar von Farmern auf abgeholzten Flächen gelegt, um neue Weideflächen zu schaffen. Weil es derzeit sehr trocken ist, greifen die Brände auch auf noch intakte Waldgebiete über. Zuletzt hatte Bolsonaro per Dekret genehmigt, dass die Streitkräfte bei den Löscharbeiten helfen und Brandstifter verfolgen.

Debatte über G-7-Soforthilfe

Die von den G-7-Staaten zugesagten Millionenhilfen sorgen in Brasilien indes für Debatten. Bolsonaros Kabinettschef Onyx Lorenzoni sagte dem Nachrichtenportal G1, die 20 Millionen Dollar sollten vielmehr dazu verwendet werden, die Wälder in Europa wieder aufzuforsten. „Das brasilianische Volk und die brasilianische Regierung entscheiden, wie die Mittel eingesetzt werden“, hieß es im Gegensatz dazu von Umweltminister Ricardo Salles.

Die G-7-Staaten hatten Brasilien angesichts der verheerenden Amazonas-Waldbrände umgerechnet 18 Millionen Euro an Soforthilfen zugesagt. Damit sollten vor allem Löschflugzeuge finanziert werden, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beim Gipfeltreffen der führenden Industrieländer im südfranzösischen Seebad Biarritz.