Chinesen kurz vor Übernahme von Thomas Cook

Die Übernahme des angeschlagenen britischen Touristikkonzerns Thomas Cook durch den chinesischen Mischkonzern Fosun kommt schneller voran als geplant. Thomas Cook berichtete heute in London über eine grundsätzliche Einigung mit dem Großaktionär Fosun, den kreditgebenden Banken und wesentlichen Gläubigern.

Danach sollen in das Unternehmen 900 Millionen britische Pfund (995 Mio. Euro) frisches Kapital fließen, die Hälfte davon von Fosun. Die Anteile der bisherigen Aktionäre würden deutlich entwertet, weil die bisher aufgelaufenen Schulden in Eigenkapital gewandelt werden sollen.

Der TUI-Konkurrent würde bei einem Abschluss in das Veranstaltergeschäft mit der deutschen Marke Neckermann und in die Airline-Sparte, zu der auch der deutsche Ferienflieger Condor gehört, aufgespalten. An dem Veranstalter mit der Weltmarke Thomas Cook soll Fosun mit 75 Prozent die Mehrheit übernehmen und bei der Fluggesellschaft nur 25 Prozent halten. So blieben die europäischen Flugrechte erhalten. Bei der Fluggesellschaft hätten nach dem Plan die Finanzhäuser das Sagen. Die Fosun-Gruppe hielt bereits vor dem Deal rund 18 Prozent an dem Reisekonzern.