„Grundmelodie des Respekts“: Caritas-Wunsch an Parteien

Die Caritas fordert von der künftigen Regierung und den wahlwerbenden Parteien für die kommende Legislaturperiode verstärkte Anstrengungen zur Bekämpfung von Armut, zur Zukunft der Pflege sowie zur Stärkung des Zusammenhalts in Politik und Gesellschaft.

Caritas-Direktor Michael Landau
APA/Roland Schlager

„Diese drei Punkte sollten in der kommenden Legislaturperiode über die Parteigrenzen hinweg außer Streit gestellt werden“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau am Rande des Europäischen Forums in Alpbach.

„Auf die Schwächsten nicht vergessen“

„Wir werben für eine Grundmelodie des Respekts, der Hoffnung und Zuversicht. Was hat Österreich groß gemacht: Dialog und die Fähigkeit zusammenzustehen und auf die Schwächsten nicht zu vergessen“, sagte Landau. Der Caritas-Präsident hat die Forderungen der Hilfsorganisation dieser Tage per Brief an die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Parteien übermittelt.

Landau wünscht sich etwa, dass die nächste Bundesregierung, die in Angriff genommene Abschaffung der bedarfsorientierten Mindestsicherung überdenkt. „Die neue Sozialhilfe birgt nach unserer Einschätzung die massive Gefahr, das Armutsrisiko vor allem von Kindern zu erhöhen. Es darf nicht sein, dass gerade kinderreiche Familien nicht mehr wissen, wie sie ihre Miete zahlen oder wie sie ihre Familie ernähren sollen.“

Reform des Mietrechts vonnöten

Auch der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum müsse sichergestellt werden, plädierte Landau für eine Reform des Mietrechts. Bei der Pflege spricht sich die Caritas für eine Entlastung pflegender Angehöriger, eine bessere Unterstützung der Pflegebedürftigen selbst, eine bessere Ausgestaltung des Pflegegeldes sowie für die Sicherstellung einer solidarischen Finanzierung aus. „Die letzte Bundesregierung hat hier schon etwas richtig gemacht, wenn sie gesagt hat, es braucht einen Masterplan, ein Gesamtkonzept. Der darf jetzt nicht in Vergessenheit geraten.“