Von der Leyen: EU-Kommission zur Hälfte weiblich

Die neue EU-Kommission wird einem Medienbericht zufolge voraussichtlich zu etwa gleichen Teilen aus Frauen und Männern bestehen. Die künftige Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte dieses Ziel schon zu Beginn der Sondierungen formuliert – und scheint es jetzt auch zu erreichen. „Wir werden einige sehr starke Frauen in der nächsten Kommission haben, die auch wichtige wirtschaftsnahe Portfolios besetzen“, sagte von der Leyen dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ (Samstag-Ausgabe).

Zukünftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
Reuters/Dimitar Kyosemarliev

Nach derzeitigem Stand sollen inklusive von der Leyen mindestens zwölf der 27 künftigen EU-Kommissare Frauen sein, die Zahl könnte noch auf bis zu 14 steigen.

Amtsantritt am 1. November

„Meine Erfahrung ist, dass sich mit steigendem Frauenanteil etablierte Diskussionsmuster ändern, es eine andere Art zu kommunizieren gibt“, sagte von der Leyen. Die neue Kommission soll ihr Amt am 1. November antreten, das Europaparlament muss von der Leyens Kabinett zuvor als Ganzes billigen.

Neben von der Leyen zählen die künftige Vizepräsidentin Margrethe Vestager, die Französin Sylvie Goulard und die ehemalige finnische Finanzministerin Jutta Urpilainen zur Kommission. Auch Bulgarien, Estland, Kroatien, Malta, Portugal, Tschechien, Schweden und Zypern nominierten Frauen. Die genaue Zuordnung der Portfolios ist derzeit noch unklar, da Italien als letztes Land noch keinen EU-Kommissar benannt hat. Die Briten verzichteten wegen des geplanten Brexits Ende Oktober auf eine Nominierung.

Hahn will an „Entwicklung Europas arbeiten “

Der von Österreich auch für die neue EU-Kommission nominierte derzeitige Erweiterungskommissar Johannes Hahn wünscht sich ein Ressort, „in dem man sehr intensiv an der weiteren Entwicklung Europas arbeiten kann“. Das sagte Hahn am Freitag vor dem informellen Rat der EU-Außenminister in Helsinki und zeigte sich in Hinblick darauf „sehr, sehr zuversichtlich“.

„Ich hatte mit ihr (von der Leyen, Anm.) gute Gespräche, und wir werden sehen, was sie dann für einen Vorschlag macht“, so der für eine dritte Amtszeit nominierte, derzeitige Nachbarschaftskommissar und frühere Regionalkommissar der Kommission unter Jose Manuel Durao Barroso. Außenminister Alexander Schallenberg versicherte, „dass wir hier sehr gut am Ball sind“. Gerüchte, es könnte ein Ressort im Zusammenhang mit der Migrationspolitik werden, bestätigten weder Hahn noch Schallenberg.