US-Luftfahrtaufsicht will 737-Max-Zulassung länger prüfen

Ein von der US-Luftfahrtaufsicht (FAA) berufener Expertenausschuss braucht für die Prüfung der Zulassung von Boeings 737-Max-Krisenflugzeugen mehr Zeit als zunächst angenommen. Die Behörde rechne damit, dass das Gremium seine Ergebnisse und Empfehlungen erst in den kommenden Wochen abgebe, teilte ein FAA-Sprecher gestern in Washington mit.

Der Sonderausschuss befasst sich mit der FAA-Zertifizierung von Boeings bestverkaufter Baureihe 737 Max, die nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten im März weltweit mit Flugverboten belegt wurde. Diese Prüfung sei unabhängig von der angestrebten Wiederzulassung der Maschinen, sagte der FAA-Sprecher.

Überstürzt auf den Markt gebracht?

Sowohl Boeing als auch die Aufsicht sind durch die Abstürze, für die ein Softwarefehler verantwortlich gemacht wird, schwer in die Kritik geraten. Auch andere US-Behörden untersuchen, ob bei der ursprünglichen Zulassung der Unglücksflieger durch die FAA alles mit rechten Dingen zuging.

Boeing steht im Verdacht, den Flugzeugtyp überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Wesentliche Teile des Zertifizierungsverfahrens soll die FAA dabei dem Hersteller selbst überlassen haben. Ob und wann die 737 Max wieder abheben darf, ist derzeit unklar. Boeing hofft auf eine Wiederzulassung im vierten Quartal, doch das gilt als ungewiss.