Amazonas-Brände: Merkel will mit Bolsonaro kooperieren

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einem Telefonat mit Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ihre Bereitschaft betont, beim Schutz des Amazonas-Gebiets mit Brasilien zusammenzuarbeiten. Wie ein Regierungssprecher gestern Abend in Berlin mitteilte, ging es bei dem Telefonat auch um die derzeitigen Brände im Amazonas-Gebiet und die Lage in Venezuela. Weitere Angaben zu dem Gespräch machte er nicht.

Es habe ein produktives Gespräch über die Brände gegeben, twitterte Bolsonaro anschließend. Merkel habe dabei bestätigt, dass Brasilien über seinen Regenwald die Hoheit habe. Bolsonaro hatte zuvor Kritik der deutschen Bundesregierung an seiner Umweltpolitik zurückgewiesen und Deutschland aufgefordert, seine eigenen Wälder wiederaufzuforsten.

Bolsonaro will keine Ratschläge annehmen

Der ultrarechte Staatschef verbat sich Ratschläge nicht nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa. Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die verheerenden Brände als internationale Krise bezeichnet hatte, hatte er Kolonialgehabe vorgeworfen.

Bolsonaro hat seit seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn eine Reihe von Maßnahmen veranlasst, die das Vordringen der in Brasilien sehr mächtigen Agrarwirtschaft in das artenreiche Waldgebiet des Amazonas erlauben.

Außerdem weist Bolsonaros Regierung Warnungen vor dem menschengemachten Klimawandel zurück. Brasilien spielt wegen seiner riesigen Waldgebiete eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung.