Gegen Homosexuellenrechte: „Hetero-Parade“ in Boston

Als Antwort auf die großen Gay-Pride-Paraden in den USA haben Unterstützerinnen und Unterstützer von US-Präsident Donald Trump in Boston eine „Hetero-Parade“ abgehalten. Mehrere hundert Menschen zogen gestern durch die Straßen der Großstadt im US-Staat Massachusetts bis vor das Rathaus. Zwischen Gegendemonstranten der „Heteroparade“ und der Polizei kam es zu Zusammenstößen.

Demonstranten in Boston
APA/AFP/Joseph Prezioso

Homophobievorwürfe

Vor dem Rathaus standen sich einige hundert Teilnehmer der „Hetero-Pride“ und die Gegendemonstranten gegenüber. Viele der Teilnehmer der „Hetero-Parade“ schwenkten US-Flaggen. Vertreter beider Seiten riefen sich gegenseitig Beleidigungen zu und warfen vereinzelt mit Kaffeebechern und Sand in die Richtung der anderen Gruppe. Die Gegendemonstranten warfen den Teilnehmern der „Hetero-Parade“ Homophobie vor. Ernsthafte Gewalt gab es nach Polizeiangaben jedoch nicht.

Zu Zusammenstößen kam es nach der Auflösung der „Hetero-Parade“ zwischen Gegendemonstranten und Polizei. Einige Gegendemonstranten warfen den mit Schlagstöcken und Gasmasken ausgerüsteten Polizisten vor, „Nazis“ beschützt zu haben. Einige Demonstranten warfen Sand und Eier auf die Beamten. Die Polizisten setzten Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten ein und nahmen mehrere Menschen fest.

Schwuler als Schwulenhasser

Organisiert worden war die „Hetero-Parade“ von der Lobbygruppe Super Happy Fun America. Anführer der Parade war der ultrarechte Blogger Milo Yiannopoulos, der selbst schwul ist. Für andere Homosexuelle schäme er sich seit Jahrzehnten, sagte Yiannopoulos der Nachrichtenagentur AFP. Er vertrete christliche Familienwerte, auch wenn er sie „nicht immer lebe“, sagte er weiter.