Argentinien schränkt Devisenhandel ein

Inmitten der wirtschaftlichen Turbulenzen in Argentinien hat die Regierung in Buenos Aires eine Einschränkung des Devisenhandels beschlossen. Die Regierung des wirtschaftsliberalen Staatschefs Mauricio Macri veröffentlichte gestern ein Dekret, wonach Unternehmen künftig eine Erlaubnis der Notenbank für den Kauf von Fremdwährung und zur Überweisung von Devisen ins Ausland einholen müssen. Die Maßnahmen gelten bis 31. Dezember.

Für Privatpersonen, die die US-Währung erwerben wollen, gilt künftig eine monatliche Obergrenze von 10.000 Dollar. Mit dem Schritt will Argentiniens Regierung die anhaltende Wirtschaftskrise in dem Land bekämpfen.

IWF sagte Argentinien Unterstützung zu

Inmitten der Schuldenkrise stellte sich der Internationale Währungsfonds (IWF) als großer Geldgeber hinter die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Der IWF werde in engem Kontakt mit den Regierungsbehörden bleiben und in den aktuell herausfordernden Zeiten weiter zu dem Land stehen, sagte ein IWF-Sprecher gestern.

Die Schuldenkrise hatte sich in den vergangenen Tagen zugespitzt. Alle drei großen Ratingagenturen stuften das Land herab, und die Regierung ergriff gestern Maßnahmen zu Kapitalkontrollen. So benötigen große Exporteure nun eine Erlaubnis der Zentralbank zum Kauf von Fremdwährung und zur Überweisung von Devisen ins Ausland.

57 Milliarden Dollar vom IWF

Der Peso hat seit dem 11. August zum Dollar mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Macri hatte damals eine Vorwahl gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Alberto Fernandez verloren. Dieser gilt nun als Favorit für die Präsidentenwahl im Oktober. Fernandez arbeitet mit der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernandez zusammen, deren einst interventionistische Politik auf den Finanzmärkten gefürchtet war.