SPD-Bewerberduo erklärt Verzicht auf Kandidatur

Zum Start der Deutschland-Tour der Kandidatinnen und Kandidaten für den SPD-Vorsitz hat sich das Bewerberfeld überraschend verkleinert. Das Kandidatenduo Simone Lange und Alexander Ahrens zog seine Bewerbung gestern in Saarbrücken zurück.

Alexander Ahrens und Simone Lange
APA/AFP/Daniel Roland

Die Flensburger Oberbürgermeisterin und der Oberbürgermeister von Bautzen unterstützen stattdessen den Ex-Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Norbert Walter-Borjans, der gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken antritt. Das sagte Lange bei der ersten Regionalkonferenz der Kandidaten.

„Wir sind nicht weg“

Ahrens und sie wollten ihre Kraft und Unterstützung übergehen lassen auf das Team von Walter-Borjans und Esken. Der dpa sagte Lange, sie und Ahrens zögen ihre Bewerbung zurück. Somit treten noch 15 Kandidatinnen und Kandidaten gegeneinander an. Lange sagte: „Wir sind nicht weg, wir werden weiter Wahlkampf machen.“

Die Suche nach einem neuen Vorsitz war nötig geworden, nachdem Andrea Nahles im Juni vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurückgetreten war. Kommissarisch übernahmen Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel den Parteivorsitz.

Ergebnis wird im Dezember bestätigt

Mit Spannung wird das Abschneiden der Favoriten erwartet. Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz tritt gemeinsam mit der Brandenburger SPD-Politikerin Klara Geywitz an. „Wir Sozialdemokraten müssen darauf bestehen, dass alle gleich viel wert sind“, sagte Scholz. Auch andere Kandidaten riefen dazu auf, die SPD wieder stärker als Partei der sozialen Gerechtigkeit und der sozialen Sicherheit erkennbar werden zu lassen.

Auf die insgesamt 23 Regionalkonferenzen folgt eine Mitgliederbefragung online und per Brief. Erhält niemand mehr als 50 Prozent der Stimmen, gibt es eine Stichabstimmung. Das Ergebnis soll von den Delegierten des SPD-Parteitags Anfang Dezember in Berlin bestätigt werden.