Thyssenkrupp fliegt aus DAX

Der Industriekonzern Thyssenkrupp verliert seinen seit Jahrzehnten angestammten Platz im wichtigsten deutschen Aktienindex. Wie die Deutsche Börse gestern Abend mitteilte, rückt stattdessen der Triebwerksspezialist MTU Aero Engines in den DAX auf.

ThyssenKrupp-Zentrale in Essen
APA/AFP/Ina Fassbender

Die Deutsche Börse überprüft alle drei Monate die Zusammensetzung des DAX anhand des Börsenwerts und des durchschnittlichen Handelsumschlags der Aktien. Thyssenkrupp hat seit Anfang 2018 fast 60 Prozent an Börsenwert eingebüßt – verstärkt zuletzt auch durch das Veto der EU-Wettbewerbshüter gegen eine Fusion seiner Stahlsparte mit dem indischen Tata-Konzern.

Von Anfang an dabei

Für den Essener Industriekonzern ist der Abstieg eine Zäsur. Seit Einführung des DAX 1988 war Thyssen in dem Index der 30 größten Unternehmen dabei. 1999 schloss sich das Unternehmen mit dem einstigen Konkurrenten Krupp zusammen.

„Dass uns der Abstieg aus dem DAX enttäuscht, steht außer Frage“, sagte heute Vorstandschef Guido Kerkhoff. „Als Gründungsmitglied wären wir dem Leitindex gern erhalten geblieben.“ Ehrlicherweise sei die „Performance“ des Konzerns in letzter Zeit aber auch zu schwach gewesen. „Unser Blick geht jetzt aber nach vorn“, sagte Kerkhoff.