Neue italienische Regierung: Conte für „loyale Zusammenarbeit“

Der frisch vereidigte italienische Premier Giuseppe Conte hat bei der ersten Ministerratsitzung des neuen Kabinetts gestern die Koalitionspartner zu „loyaler Zusammenarbeit“ aufgerufen. Er rief die Regierungsmitglieder zu gemäßigten Tönen und Kooperationsbereitschaft auf, verlautete es aus dem Regierungspalast in Rom.

Der italienische Premierminister Guiseppe Conte
Reuters/Ciro De Luca

Die neue Regierung besteht aus der Fünf-Sterne-Bewegung, Sozialdemokraten (PD) und der linken Kleinpartei Liberi e uguali (LeU). Das erste Kabinett Conte stützte sich auf einer Allianz aus rechter Lega und Fünf-Sterne-Bewegung, die von ständigen Unstimmigkeiten geprägt war. Premier Conte hofft mit der neuen Koalition auf einen ruhigeren Regierungskurs.

Ein Drittel Frauen

Die 21 Minister der zweiten Regierung Conte legten am Vormittag ihren Amtseid vor Präsident Sergio Mattarella im Quirinalpalast in Rom ab. Zehn Minister gehören der Fünf-Sterne-Bewegung und neun der PD an. Mit Gesundheitsminister Roberto Speranza geht auch ein Ministerposten an die Linkspartei Liberi e Uguali (LeU), die die Regierung im Parlament unterstützen wird.

Ein Drittel der Regierungsmitglieder sind Frauen. Das Durchschnittsalter der neuen Regierungsmannschaft liegt bei 47 Jahren. Das jüngste Mitglied ist der 33-jährige neue Außenminister und Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio. Nun müssen noch beide Parlamentskammern der neuen Regierung das Vertrauen aussprechen.

Die Vertrauensabstimmung in der Kammer ist am Montag geplant, am Dienstag unterzieht sich die Regierung Conte im Senat dem Vertrauensvotum. Sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im Senat verfügen die Koalitionsparteien über eine Mehrheit, im Senat allerdings nur über eine knappe von einer Stimme. Das könnte bei umstrittenen Gesetzesvorhaben noch schwierig werden.