Bericht: Iran schraubt Verpflichtungen aus Atomabkommen zurück

Der Iran rückt einem Medienbericht zufolge weiter von seinen Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen ab. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif habe der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini in einem Brief mitgeteilt, dass der Iran sämtliche Beschränkungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufgehoben habe, zitierte die halbamtliche Nachrichtenagentur ISNA heute einen Sprecher des Außenministeriums in Teheran.

Gemäß dem 2015 geschlossenen Atomabkommen darf der Iran lediglich in begrenztem Maße Forschung und Entwicklung im Bereich der Urananreicherung betreiben. Die Arbeit mit bestimmten, fortschrittlichen Zentrifugen etwa ist nicht erlaubt.

Das Abkommen steht auf der Kippe, seit US-Präsident Donald Trump es im vergangenen Jahr einseitig aufgekündigt hatte und anschließend nach und nach Sanktionen gegen den Iran verschärfte. Die europäischen Vertragsstaaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien bemühen sich um einen Erhalt des Abkommens. Sie haben dem Iran zugesagt, seine Öl- und Bankenbranche vor den neuen US-Sanktionen zu schützen. Der Iran sieht dieses Versprechen jedoch bisher nicht eingelöst und hat deshalb bereits eine Reihe von Verpflichtungen aus dem Abkommen ausgesetzt.