Abgeschwächter Hurrikan „Dorian“ bedroht US-Küste

Nach der tödlichen Verwüstung auf den Bahamas hat Hurrikan „Dorian“ weiter an Kraft verloren, bedroht aber Teile der US-Küste mit schweren Überschwemmungen. Wie das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) in Miami in der Nacht auf heute mitteilte, erreichte der Sturm noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h.

Das entspricht der niedrigsten Hurrikan-Kategorie eins. Zuvor war „Dorian“ bereits auf Kategorie zwei herabgestuft worden. Auf den Bahamas befürchten die Behörden unterdessen, dass die bestätigte Zahl von 30 Toten deutlich höher ausfallen wird.

270.000 ohne Strom

Für Teile der US-Küste warnte das NHC weiter vor lebensgefährlichen Sturmfluten, bedrohlichen Winden und starkem Regen. „Dorian“ befand sich demnach vor der Küste des Bundesstaates North Carolina. Rund 270.000 Menschen seien dort und in South Carolina wegen der Ausläufer des Sturms ohne Strom, berichtete der Sender CNN. Auf Anordnung der Behörden habe es vielerorts Evakuierungen gegeben.

Das NHC schloss nicht aus, dass der Hurrikan bei einer Veränderung seines Kurses auf Land treffen könnte. Gestern Abend war es bereits nahe der Küste von South Carolina zu Überschwemmungen gekommen. Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt, Bäume und Strommasten stürzten um, wie örtliche Medien berichteten.

EU stellt 500.000 Euro für Bahamas bereit

Die EU stellt 500.000 Euro Soforthilfe für die vom Hurrikan betroffenen Menschen auf den Bahamas bereit. Mit den Mitteln sollen Unterkünfte, Wasser, Hygieneartikel und Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am heute in Brüssel.

Nach Angaben der Vereinten Nationen brauchen mindestens 70.000 Menschen auf der zwischen Kuba und Florida gelegenen Inselgruppe nun dringend Hilfe. Neben der angekündigten Soforthilfe habe die EU eine Expertengruppe auf die Bahamas entsandt, um rasch eine Bedarfsanalyse zu erstellen, erklärte die EU-Kommission. Zudem liefere der EU-Satellitendienst Kopernikus aktuelle Bilder der betroffenen Gebiete.