Kontakt zu indischer Mondsonde abgebrochen

Mit der Landung auf dem Südpol des Mondes will sich Indien als Player in der Raumfahrt positionieren. Doch bei der Landung der Mondsonde gab es gestern spätabends Probleme. Nach einer zunächst planmäßigen Landung brach plötzlich der Kontakt zur Mondsonde ab. Deren Schicksal ist derzeit unbekannt.

Daten müssen ausgewertet werden

Das Manöver sei zuerst planmäßig verlaufen, dann sei aber der Kontakt zwischen der Landesonde und dem Kontrollzentrum am Boden abgerissen, berichtete die indische Weltraumbehörde ISRO. Die bis dahin übermittelten Daten werden nun ausgewertet. „Vikram“ sollte in der Nähe des Südpols auf dem Mond landen. Dort ist bisher noch niemand gelandet.

Indische Mondsonde „Vikram“
APA/AFP/ISRO

Die unbemannte Sonde war am 20. August nach einer vierwöchigen Reise durch das Weltall in die Mondumlaufbahn eingetreten. Indien entwickelte nahezu alle Komponenten der „Chandrayaan-2“-Mission selbst. Die Kosten dafür waren mit umgerechnet rund 126 Millionen Euro im Vergleich zu anderen Mondprogrammen niedrig. Bei Indiens erster Mondmission im Jahr 2008 hatte die Sonde „Chandrayaan-1“ den Erdtrabanten lediglich umkreist, war aber nicht gelandet.

Indien will das vierte Land nach den USA, Russland und China werden, dem eine Mondlandung gelingt.

„Ganzes Land stolz auf Sie“

„Wir werden unsere Reise fortsetzen“, kündigte Modi, der die Mission im Weltraumzentrum Bangalore verfolgte, nach dem Kontaktverlust an. „Unser ganzes Land ist stolz auf Sie“, sagte er an die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gerichtet. Er hoffe, dass sich der Kontakt zu „Vikram“ wiederherstellen lasse.