Amazonas-Länder schließen Regenwald-Abkommen

Die Amazonas-Länder wollen den größten Tropenwald der Welt, in dem derzeit verheerende Brände wüten, besser schützen. Das haben sie gestern bei einem Gipfeltreffen im kolumbianischen Leticia vereinbart.

Gipfeltreffen im kolumbianischen Leticia
APA/AFP/Raul Arboleda

In einer gemeinsamen Erklärung kündigten sie den Aufbau eines Kooperationsnetzwerks an, über das unter anderem Wetterdaten sowie Informationen über illegale Abholzungen und illegale Minen ausgetauscht werden sollen. Der „Leticia-Pakt für den Amazonas“ wurde von sieben Ländern unterzeichnet: Kolumbien und Peru als Koorganisatoren des Gipfeltreffens sowie Brasilien, Ecuador, Bolivien, Suriname und Guyana.

Duque: „Entscheidend für Überleben unseres Planeten“

Zum Auftakt des Treffens hatte Kolumbiens Präsident Ivan Duque gemahnt, dass der Schutz des Regenwaldes unbedingt verbessert werden müsse: „Das ist entscheidend für das Überleben unseres Planeten.“

Bolsonaro sagte Teilnahme wegen Operation ab

Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro hatte seine Teilnahme aus medizinischen Gründen abgesagt, er soll am Wochenende operiert werden. Per Videoschaltung forderte er von seinen Kollegen Widerstand gegen Versuche, den Schutz des Regenwaldes zu internationalisieren: „Wir müssen eine starke Position einnehmen und unsere Souveränität verteidigen, sodass jedes Land die beste Politik für die Amazonas-Region entwickeln kann. Wir dürfen das nicht in die Hände von anderen Ländern geben.“

Im größten Tropenwald der Welt, der für das globale Klima eine entscheidende Rolle spielt, wüten derzeit die schwersten Brände seit Jahren. Der Rechtsaußenpolitiker und Klimawandelskeptiker Bolsonaro ergriff nur widerwillig Gegenmaßnahmen und steht deshalb international in der Kritik.