VCÖ: Dieselsubvention schwächt E-Auto-Verkauf

Der im Vergleich zu Benzin steuerlich begünstige Diesel sei ein Hindernis für die Zunahme der E-Pkws in Österreich: Das erklärte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anlässlich einer EU-weiten Auswertung der Kfz-Neuzulassungen. Der Dieselanteil liegt in Österreich mit 41 Prozent über dem EU-Schnitt von 37 Prozent.

Abstand zu EU-Spitze vergrößert

Reine Elektroautos haben laut dem VCÖ-Dachverband „Transport & Environment“ 2018 EU-weit erst ein Prozent der zugelassenen Neuwagen ausgemacht, im ersten Halbjahr 2019 stieg der Anteil auf 1,5 Prozent. Österreich liege mit 2,0 Prozent im Vorjahr und 2,8 Prozent im ersten Halbjahr heuer zwar über dem EU-Schnitt, aber der Abstand zur EU-Spitze habe deutlich zugenommen, so der VCÖ.

In den Niederlanden seien im Vorjahr 5,4 Prozent der Neuwagen E-Pkws gewesen und heuer sogar 7,5 Prozent. „Die Niederlande differenzieren stärker bei der Zulassungssteuer. Mit steigendem CO2-Ausstoß werden Pkws deutlich teurer. Zusätzlich ist der Spritpreis in den Niederlanden höher als in Österreich, was den Kostenvorteil für E-Autos nochmals vergrößert“, sagte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.

SUV-Anteil in Europa verfünffacht

Für „besorgniserregend“ hält der auf umweltfreundliche Mobilität ausgerichtete Verkehrsclub auch den Boom bei Stadtgeländewagen (SUV). Der SUV-Anteil habe sich in der EU in den vergangenen zehn Jahren von sieben auf 36 Prozent verfünffacht. Der höhere Spritverbrauch – SUVs sind schwerer und haben einen größeren Luftwiderstand – belaste die Klimabilanz des Verkehrs und erschwere so das Erreichen der Klimaziele, kritisiert der VCÖ.