Staatspreis für künstlerische Fotografie geht an Furuya

Der 1950 in Japan geborene und seit 1973 überwiegend in Österreich lebende Fotograf Seiichi Furuya erhält den Österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 11. Oktober überreicht.

„Seiichi Furuya zählt zur Generation österreichischer Autorenfotografinnen und -fotografen, die ab den 1970er Jahren wesentliche und über die Landesgrenzen hinaus wirkende Impulse für die Neuentwicklung der Fotografie setzten. In seinen vielfach auf Reisen in Europa und Japan entstandenen Fotos verbindet Furuya auf einzigartige Weise dokumentarische Strategien mit autobiografischen Fragestellungen“, heißt es in der Begründung der Jury, bestehend aus Monika Faber, Walter Moser und Urs Stahe.

„Furuyas Perspektive als Japaner und damit als (zunächst) Außenstehender auf Österreich ermöglichte die Dokumentation von Aspekten, die hiesigen Fotografinnen und Fotografen entgingen.“

Mitbegründer der Camera Austria

Speziell verwiesen wurde auf seine Serie „Staatsgrenze“ (1981–83) über den Eisernen Vorhang. „Wenn nun Furuya diese Serie rezent weiterentwickelt hat, um sich der sogenannten Flüchtlingsfrage zu widmen, unterstreicht er nicht zuletzt die politische Stoßrichtung dieser Arbeit, die im Umfeld österreichischer Fotografie damals singulär war.“ Furuya ist auch Mitbegründer der Camera Austria und als Ausstellungskurator tätig.

Der Preis wird seit 1991 in unregelmäßigen Abständen „für ein besonders herausragendes Gesamtwerk einer Künstlerin oder eines Künstlers zuerkannt, dessen Position national und auch international eine prägende Stellung einnimmt“. Bisher ging die Auszeichnung an Inge Morath, Franz Hubmann, Erich Lessing, Harry Weber, Friedl Kubelka, Manfred Willmann, Peter Dressler und zuletzt 2016 an Margherita Spiluttini.