Hongkongs Regierungschefin warnt USA vor „Einmischung“

Nach Appellen der Hongkonger Protestbewegung nach Unterstützung aus dem Ausland hat Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam die USA vor einer „Einmischung“ gewarnt. „Es ist für jedes Land extrem unangebracht, sich in Hongkongs Angelegenheiten einzumischen“, sagte Lam heute. Am Sonntag waren zahlreiche Demonstrantinnen und Demonstranten in Hongkong zum US-Konsulat gezogen.

Sie forderten, dass der US-Kongress einem jüngst vorgelegten Vorschlag folgt, die Protestbewegung in Hongkong ausdrücklich zu unterstützen. Das vorgeschlagene Gesetz könnte die mit den USA festgelegten Handelsprivilegien Hongkongs untergraben, indem es regelmäßige Kontrollen vorschreibt, ob Behörden den Sonderstatus Hongkongs respektieren. Lam sagte, dass jegliche Änderung in der wirtschaftlichen Beziehung mit Washington „gemeinsame Vorteile“ gefährden würde.

Hongkongs Regierungschefin verurteilte außerdem die jüngste Eskalation einer friedlichen Großkundgebung. „Die zunehmende und andauernde Gewalt kann nicht die Probleme lösen, die wir in Hongkong haben“, sagte Lam. Mit den seit 14 Wochen andauernden Protesten wehren sich Millionen Hongkongerinnen und Hongkonger gegen eine Beschneidung ihrer im Vergleich zu Festlandchina größeren bürgerlichen Freiheiten. Dabei gab es wiederholt gewaltsame Auseinandersetzungen.