Bankenrettung kostete in Österreich zehn, elf Mrd. Euro

Seit der Finanzkrise 2008 hat die Republik Österreich zehn, elf Mrd. Euro ausgegeben, um die Bankenbranche zu unterstützen – weniger als ursprünglich erwartet, aber deutlich über dem Europaschnitt, geht aus Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hervor. Die Bankenrettung war volkswirtschaftlich notwendig, sagte WIFO-Finanzexperte Thomas Url gestern Abend gegenüber dem ORF.

Mit den knapp elf Mrd. Euro liegt Österreich zwar hinter Spitzenreitern wie Zypern, Griechenland und Irland, hat aber im Vergleich zu den übrigen Euro-Staaten eines der teuersten Bankenrettungspakete aufgelegt, hatte die „Presse“ berichtet.

Stabilisierung durch niedrige Zinsen

Während sich die Maßnahmen im Euro-Raum von 2008 bis 2018 im Schnitt mit knapp zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf das Maastricht-Budgetdefizit ausgewirkt haben, waren es in Österreich 3,7 Prozent. Österreichs Maastricht-Schuldenstand wurde mit 5,3 Prozent des BIP belastet, der des Euro-Raums im Schnitt mit nur knapp vier Prozent.

Darin sind auch jene Zinsen enthalten, die durch die Bankenhilfe zusätzlich gezahlt werden mussten – Österreich wurde ja wegen der Hypo-Alpe-Adria/Heta-Belastung von den Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch nacheinander herabgestuft. Dank niedriger Zinsen und stabiler Konjunktur relativierte sich die schlechtere Bewertung der Finanzmärkte später.